Fieber – Was tun, was lassen?

Eine Anekdote aus dem Tierreich zum nachdenken:

Eine Echse in der Wüste hat einen natürlichen Instinkt wenn sie infiziert ist: sie lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen und erreicht dadurch eine Temperatur über 40 Grad. Dadurch überlebt sie solche Infekte.

Beim Menschen ist Fieber eine ganz natürliche Reaktion unseres Körpers um das Immunsystem zu unterstützen.

Was passiert im Körper?

von Erregern von Krankheiten werden Substanzen ausgeschüttet, die dem Regulationsystem des Körpers ein Signal geben die Körpertemperatur zu erhöhen. Wir bekommen Schüttelfrost (zuckende Muskelbewegungen), die Haare stellen sich auf um warme Luft am Köper zu halten, Haut, Hände und Beine werden weniger durchblutet, damit die Temperatur im Körper bleibt. Daher sind wir blass und Arme und Beine sind kalt. Sind wir dann ausreichen erhitzt stellt der Körper auf Kühlung um. Blutgefäße der Haut werden weit gestellt, wir glühen, wir beginnen zu schwitzen, denn Feuchtigkeit, die verdunstet kühlt die Oberfläche ab. Alle diese Vorgänge sind anstrengend und daher fühlen wir uns bei Fieber auch schwach, schlapp ohne überschüssige Energie.

Daher will jeder als ersten Reflex das Fieber senken. Ob das jedoch vernünftig ist und hilft, die Krankheit besser und schneller zu überstehen ist sehr fragwürdig. Die Natur hatte sicher einen guten Grund dem Menschen mit der Fähigkeit zu fiebern auszustatten. Erreger halten meist erhöhte Temperaturen nicht gut aus, Viren machen bei Fieber richtig schlapp, besonders die häufigen Rhino (Schnupfen) - und Grippeviren ab 39 - 40 Grad. Weiße Blutkörperchen funktionieren besser und können Erreger besser und schneller unschädlich machen.

Studie am AKH Wien: Patienten mit schwerer Lungenentzündung wurden zum Teil mit und ohne Fiebersenker behandelt.

Ergebnis: die Gruppe ohne Fiebersenkung war deutlich schneller wieder gesund als die behandelte Gruppe. Ähnliche Ergebnisse wurden auch bei Grippekranken beobachtet.

Fieber ist also ein Naturmedikament, vorgesehen um uns zu helfen. Davor brauchen wir uns nicht zu fürchten, denn am normalen Fieber bei einer Erkältung, Bronchitis o.ä. stirbt niemand. Die weise Natur hat vorgesorgt und lässt unsere Körpertemperatur nie höher als 41 grad steigen. Da Fieber ja anstrengend ist, fiebern auch älter Menschen nicht mehr so hoch wie Kleinkinder. Natürlich wird man schon geschwächten Menschen helfen, indem man das Fieber leicht senkt, aber ansonsten gibt es wenig Gründe Fieber sofort zu senken.

Fieber bei kleinen Kindern

Kinder fiebern schnell und meist hoch, ein Zeichen eines jungen und sehr aktiven Stoffwechsels, der aktiv lernt sich mit neuen Erregern auseinanderzusetzen. Das passiert üblicherweise mehrmals im Jahr und nichts Beängstigendes. Einziger Grund manchmal einzugreifen ist die Neigung zu Krämpfen.

Wie misst man Fieber bei Kindern?

  • Messung In der Achselhöhle
  • Messung im Mund
  • Messung im After
  • Messung im Ohr

Jede Methode hat Stärken und Schwächen:

Am genauesten und stabilsten sind Messungen im After und Ohr, jedoch im Vergleich zur Achselmessung muss man 0,5 (Ohr) bis 1 Grad (After) abziehen. Die schnellste Methode ist derzeit die Ohrmessung, besonders bei Kindern

Wenn Fieber gesenkt werden muss:

Erste Wahl sind, wie so oft, alte Hausmittel wie Wadenwickel, Essigpatscherl oder Wickel, ein Einlauf, oder ein Grippebad mit anschließender Schwitzkur und lauwarmem abduschen. Vor dem Schlaf durchgeführt kann das wahre Wunder wirken. Richtig eingesetzte, homöopathische Mittel, können sehr erleichtern und die natürliche Reaktion des Immunsystems bestens unterstützen.

Erst wenn all das nicht hilft und man über mehrere Tage keine Besserung erfährt, sollte über intensiveres medikamentöses Eingreifen nachgedacht werden, jedoch in eventuell eine andere Richtung als Fiebersenkung.

Die wichtigsten Maßnahmen sind Ruhe, abwarten, viel trinken.

Wer glaubt sich um Fieber nur in Form einer Tablette oder eines Zäpfchens kümmern zu müssen, läuft Gefahr viel länger krank zu sein oder gar Dauerschäden (Herzmuskelschaden, chronische Infekte u.a.) davonzutragen.

Viel Spaß beim Umsetzen!