Chronisches Erschöpfungs­syndrom (CFS) – Wenn Ihr Körper streikt

Was ist ein chronisches Erschöpfungssyndrom?

Beim chronischen Erschöpfungssyndrom (englisch: Chronic Fatigue Syndrom oder CFS) handelt es sich um einen über mehrere Monate bestehenden Zustand mit extremer Erschöpfung und Tagesmüdigkeit kombiniert mit einer Reihe anderer Symptome. Insgesamt besteht ein sogenanntes „grippeartiges Gefühl“!

Typischerweise tritt ein chronisches Erschöpfungssyndrom sehr oft nach einem durchgemachten, meist viralen, Infekt (Grippe, Pfeiffersches Drüsenfieber, Gürtelrose, o.ä.) auf. Während man sich normalerweise nach einer solchen Erkrankung in einigen Tagen bis maximal 2 Wochen vollständig erholt, bleiben die Symptome beim CFS-Patienten weiterhin bestehen, sie verstärken sich oft sogar noch weiter - insbesondere wenn man gut gemeinten Ratschlägen folgt, sich „zusammenreißt“ und beginnt, sich intensiver zu bewegen oder gar Sport zu betreiben. Pausen und Erholungsphasen bewirken keine wirkliche Besserung.

Keine Frage des Willens

Dieser Zustand ist also keine Frage des Willens, sondern der Körper versagt seine Dienste, lässt sich nicht zwingen. Leider ist das Umfeld betroffener Menschen zu wenig informiert und mit Kommentaren wie „reiß dich zusammen“ oder „liegt alles nur am Stress“ und ähnlichem nicht wirklich hilfreich. Wir versuchen, zeitlich und diagnostisch genau zu ergründen wann, wie und unter welchen Umständen es zum Auftreten der Beschwerden kam. Dadurch sind wir oft erfolgreich bei der Erfassung des Mosaiks von Faktoren und Auslösern und beim Finden möglicher Angriffspunkte für eine erfolgreiche Behandlung. 

Natürlich müssen folgende wesentliche Erkrankungen, die ähnliche Zustände hervorrufen können, ausgeschlossen werden:

  • Krankheiten der Leber (labormäßig gut diagnostizierbar)
  • Krankheiten der Schilddrüse (meist auch labortechnisch erfassbar)
  • Neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose (Diagnostik durch bildgebende Verfahren und Labor möglich)
  • Bösartige Tumore im fortgeschrittenen Stadium
  • Depression: Leitsymptom Antriebsstörung, Erschöpfung meist nicht so ausgeprägt, oft positives Ansprechen auf körperliche Aktivität, medikamentöse Therapie oft wirksam

Symptome – weit mehr als nur Schwäche

Typisch für ein CFS ist das Auftreten einiger, der hier genannten Symptome im Anschluss an einen viralen Infekt, und das über viele Wochen, meist mehr als 3 – 6 Monate!

  • Bleierne Müdigkeit insbesondere am Tag
  • Schmerzen in Gelenken und Muskeln, Kopfschmerzen, schmerzhafte Lymphknotenschwellungen
  • Schwindel insbesondere beim Aufstehen, Konzentrationsprobleme und Gedächtnisschwäche
  • Schlafstörungen trotz Müdigkeit, Schlaf ist nicht erholsam
  • Darmbeschwerden
  • Infektanfälligkeit mit sehr langen Erholungsphasen

Beschwerden werden typischerweise schon durch Alltagsbelastung (kurzer Spaziergang, Einkaufen, Treppensteigen über mehr als 1 Stockwerk) massiv stärker - und das über lange Zeit. Keine Besserung durch Ausruhen oder Urlaub.

Laborwerte: häufige, aber nicht einheitlich festgestellte Hinweise

  • Mangel an Immunglobulinen (Immundefekt)
  • Mangel an Vitaminen, Spurenelementen, Coenzymen, Aminosäuren
  • Anzeichen unspezifischer Entzündungen im Körper

Ursachen, Risikofaktoren und Auslöser

Die genauen Ursachen und Auslöser des chronischen Erschöpfungssyndroms sind nicht eindeutig belegt. Es scheint ein individuelles Mosaik von persönlichen Risikofaktoren, durchgemachten Infekten und aktuellen Auslösern zu sein, das zu dem Beschwerdebild führt.

Es gibt Hinweise, dass eine Störung des Immunsystems, im Sinne einer Autoimmunerkrankung (unser Immunsystem wehrt sich gegen köpereigene Strukturen) sowie schwere Störungen des Energiehaushalts der Zellen wesentliche Komponenten sind.

Als weitere Risikofaktoren gelten hohe Stressbelastung (sowohl körperlicher als auch psychischer Natur), Störungen des Darmmikrobioms, Mangelzustände verschiedener Vitamine und Spurenelemente, Coenzymen u.a.

Diagnose des CFS

Grundsätzlich ist die Diagnose eine sogenannte Ausschlussdiagnose, was heißt, dass erst wenn andere klassische Erkrankungen (siehe oben) ausgeschlossen wurden, von einem chronischen Erschöpfungssyndrom gesprochen werden darf.

Es gibt nach wie vor keine Laborwerte und bildgebenden Verfahren, mit denen sich diese Erkrankung eindeutig nachweisen ließe.

Aus den genannten Gründen dauert es meist einige Zeit, bis der Verdacht eines CFS gehegt wird und in diese Richtung gedacht wird.

Möglicherweise kann Long Covid zu einem besseren Verständnis und Bekanntheit von CFS beitragen. Auch wenn noch unklar ist, wie genau die beiden Krankheitsbilder zusammenhängen, scheint es bei einem Teil der Long-Covid-Patienten deutliche Überlappungen mit CFS zu geben.

 

Wer diagnostiziert ein chronisches Erschöpfungssyndrom?

Der Ausschluss anderer relevanter Erkrankungen erfolgt meist bei verschiedenen Spezialisten der jeweiligen Fachgebiete, sodass dem ganzheitlich fächerübergreifend denkenden Allgemeinarzt, der noch dazu den Patienten gut kennt, überragende Bedeutung zukommt.

Unsere diagnostischen Möglichkeiten ergänzen die meist schon im Vorfeld erfolgten Untersuchungen zum oben erwähnten Ausschluss anderer Erkrankungen.

Wir konzentrieren uns auf versteckte nicht ausgeheilte Infekte, schleichende oft versteckte herdartige Entzündungen, Störungen im Immunsystem, insbesondere solche, die ihren Ursprung im Ungleichgewicht des Darmmikrobioms (Darmbakterienflora) haben, Unverträglichkeiten und Allergien im Nahrungsmittelbereich, Störungen im Energiestoffwechsel und Mangelerscheinungen.

Zum Einsatz kommen ausführliche Gespräche und energetische Testverfahren zur Erfassung der obengenannten Störungen. Bei Bedarf natürlich Labortests und fachärztliche Zuweisungen.

Behandlung in unserer Praxis

Wir behandeln in unserer Praxis ganzheitlich alternativmedizinisch und gehen bei der chronischen Erschöpfung den Weg, erkannte gestörte Systeme des Körpers so gut wie möglich wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Üblicherweise bedarf es bei einer chronischen Erschöpfung eines konzentrierten und nachhaltigen Vorgehens auf verschiedenen Ebenen.

Im Zentrum der Bemühungen stehen Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Immunsystems durch Sanierung des Darmmikrobioms, Unterstützung des Lymphsystems, Ausleitungstherapien im Sinne der Entlastung des Zwischengewebes. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Hilfestellung bei der Ausheilung von nicht gänzlich erledigten Infekten durch individuell persönlich zusammengestellte Kombinationen von bewährten homöopathischen und biologischen Therapeutika (zur Einnahme und als Injektionen) sowie der Ausgleich erkannter Mangelerscheinungen durch bewährte individuell angepasste Ergänzungen.

Harmonisierung des vegetativen Nervensystems, Reduktion von Verspannungen und weitgehender Ausgleich von muskulären Dysbalancen im Bewegungsapparat werden durch unseren besonders geschulten Therapeuten mittels spezieller Techniken wie Meridianmassage, Lymphdrainage und Mobilisation nach Radloff behandelt.

Energiehaushalt und Stoffwechsel werden durch verschiedene Sauerstofftherapien in Kombination mit Aktivierung des Energiestoffwechsels durch individuell angepasste Therapeutika angeregt und stabilisiert.

Durch diese Maßnahmen werden viele der Risikofaktoren abgeschwächt oder saniert, chronische Entzündungen werden erledigt. Das Darmschleimhautsystem, das einen wesentlichen Einfluss auf unser Immunsystem hat, wird nachhaltig stabilisiert. Dadurch wird das Immunsystem umgestimmt, die Neigung, Abwehrmaßnahmen gegen körpereigene Strukturen zu ergreifen, wird gemindert und der Energiestoffwechsel wird harmonisiert.

Aus den möglichen Therapien wird im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung und Besprechung die für Sie sinnvollste und erfolgversprechendste Kombination ermittelt und vorgeschlagen.

In den meisten Fällen hat sich in den letzten 30 Jahren Folgendes als sinnvollste und erfolgreichste Variante erwiesen: 10 Behandlungstage, je 4–5 Stunden über einen Zeitraum von 2 Wochen (jeweils Montag bis Freitag, siehe RESET Intensiv-Kur). Individuelle Absprachen betreffend Zeitplanung sowie andere Therapiepläne (3x oder minimal 2x pro Woche) sind natürlich jederzeit möglich.

Krankheitsverlauf und Prognose

Eine krankheitsspezifische Therapie steht derzeit nicht zur Verfügung!  
Auch auf die pauschale Frage „Was hilft bei chronischer Erschöpfung?“ gibt es natürlich keine pauschale Antwort!

Spezifische Medikamente sind derzeit nicht bekannt bzw. nicht zugelassen.
Üblicherweise werden überwiegend die Symptome wie Schmerzen und Schlafstörungen medikamentös bekämpft, jedoch im Wissen, dass es sich nicht um ursächliche Therapiemaßnahmen handelt.
Empfehlungen zur Vermeidung von Stress und stärkerer körperlicher Belastung helfen, der dadurch ausgelösten Verschlechterung vorzubeugen.

Wie bei vielen anderen chronischen Erkrankungen mit Beteiligung des Immunsystems ist die Dauer nicht vorherzusagen. Es gibt selten Spontanheilungen, ansonsten gibt es manchmal Besserung nach vielen Monaten.

Unser ganzheitlich alternativmedizinischer Ansatz hat sehr gute und oft schnelle Ergebnisse gezeigt und vielen Patienten in relativ kurzer Zeit eine massive Verbesserung ihrer Lebensqualität gebracht. Sehr häufig konnten sowohl die akuten Symptome deutlich gebessert bis abgestellt, als auch die dauerhafte Beeinträchtigung massiv vermindert werden.

Was können Sie selbst gegen das chronische Erschöpfungssyndrom tun?

Wichtigster eigener Beitrag ist die Offenheit und Akzeptanz, dass die Störung jetzt besteht.

Geben Sie nicht auf, sondern finden Sie für sich Ihre individuell maßgeschneiderte Therapie, um wieder die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen.

Halten Sie sich an die wichtigsten Empfehlungen der Behandler.
Nehmen Sie Ihre aktuelle Leistungsfähigkeit wahr und teilen Sie sich Ihre Energie und Kräfte gut ein.
Lernen Sie Entspannungstechniken und wenden Sie diese regelmäßig an.

Da eine Beteiligung des Immunsystems in Form von Autoimmunprozessen sehr wahrscheinlich ist, ergibt sich die Frage, ob das umkehrbar ist, ob es eine möglicherweise dauerhafte Empfindlichkeit für solche Störungen bedeutet und ob man vorbeugend eingreifen kann, um ein Wiederkehren der Symptomatik zu verhindern.

Unserer Erfahrung nach hängt dies von verschiedenen Faktoren ab, wie:

  • Zeitdauer
  • Muster und Stärke der Risikofaktoren
  • Intensität der Behandlungsmaßnahmen
  • Konsequenz in der Behandlung und Umsetzung

Manche Autoimmunprozesse sind stark reduzierbar, andere nicht. Das Ausmaß ist vorab jedoch nicht bestimmbar.

Ob eine dauerhafte Empfindlichkeit für Erschöpfung bestehen bleibt, ist individuell sehr verschieden und hängt vom individuellen Profil der Risikofaktoren und der Umsetzung von Begleitmaßnahmen ab.

Wir gehen bei jedem Patienten den Weg, ihm die möglichen Risikofaktoren und eigenen Beiträge bewusst zu machen und zu erreichen, dass er konsequent an der Vermeidung oder Minimierung mitarbeitet.

Tipps für Angehörige und Freunde

  • Akzeptieren Sie, dass das Chronische Erschöpfungssyndrom eine echte körperliche Erkrankung ist.
  • Anregungen wie „reiß dich zusammen!“, „mehr Sport betreiben!“, „alles nur stressbedingt!“ sind wenig hilfreich, mitunter sogar verschlechternd.  
  • Echtes Verständnis der Situation hilft sehr und öffnet vielleicht neue Wege.

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